Der Weg des Friedenslichts bis an den Bodensee – „Frieden überwindet Grenzen“
Hier brennt nicht irgendein Licht – sondern das „Friedenslicht aus Bethlehem“, entzündet in der Geburtsgrotte Jesu, von wo aus es alljährlich zu Weihnachten seinen Weg in mehr als 20 Länder findet, um am Heiligen Abend zahllose Kirchen, Amtsstuben und Abermillionen Wohnzimmer zu erleuchten. Wobei die meisten Menschen, die sich das Friedenslicht abholen, vermutlich nicht ahnen, was für ein immenser logistischer Aufwand hinter der unscheinbaren Kerzenflamme steckt – vor allem in diesen Corona-Zeiten.
Wir müssen diesmal neue Wege beschreiten, Risikogebiete überwinden und uns mit Quarantänebestimmungen und Abstandsregeln arrangieren, damit wir die Flamme aus Bethlehem bis in die hintersten Winkel des Landes bringen können. Das fängt ja schon mit dem Start an. Normalerweise wird die Kerze in der Geburtsgrotte Jesu von einem Kind aus Österreich entzündet – schließlich hat der dortige Rundfunk ORF diesen Weihnachtsbrauch 1986 im Rahmen der Hilfsaktion „Licht ins Dunkel“ ins Leben gerufen. In diesem Jahr jedoch hat ein Mädchen aus Jerusalem das Friedenslicht entflammt, ehe es per Flugzeug und in einem explosionssicheren Gefäß in die Alpenrepublik gebracht wurde.
Auch aus Deutschland nahm stets eine 150-köpfige Delegation an dem Aussendungsgottesdienst teil. Diesmal jedoch läuft alles etwas anders ab. So werden österreichische Pfadfinder*Innen das Licht an die Grenze bringen. Am Übergabeort wird das
Friedenslicht dann übergeben.
Was anschließend folgt, ist eine Verteilaktion, die einer logistischen Meisterleistung gleichkommt: Von der Grenze geht es zunächst nach München, von wo aus sich mehrere Mini-Teams aus zumeist zwei Pfadfinder*Innen in verschiedene Himmelsrichtungen aufmachen.
Durch den Südwesten führt eine der Hauptrouten von
München nach Stuttgart. Auf dem Weg in die
Landeshauptstadt gibt es einen Stopp am Ulmer
Hauptbahnhof, wo das Friedenslicht an ein Pfadfinder*Innenteam
übergeben wird, das anschließend nach Oberschwaben zu mehreren Übergabeorten fährt.
Zu diesem Zeitpunkt hat die Flamme bereits mehr als 3000 Kilometer zurückgelegt.
Wir haben für euch das Licht am 13.12. in Ravensburg abgeholt, damit ihr auch eure Tannenbäume damit entzünden könnt.