Quelle und weitere Informationen: www.vcp.de

Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) ist der evangelische Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverband Deutschlands und hat rund 47.000 Mitglieder. Mit seinen Angeboten ist der VCP ein aktiver Teil der evangelischen Jugendarbeit. Dabei sind Jugendliche und Erwachsene anderer Konfessions- oder Glaubensrichtungen selbstverständlicher Teil der Gemeinschaft.

Die Kinder und Jugendlichen unseres Verbands erleben Pfadfinden und erkunden die Welt in ihrer Gruppe. Die (häufig jungen) Gruppenleiterinnen und -leiter berücksichtigen bei der Gestaltung der gemeinsamen Aktivitäten die unterschiedlichen Anforderungen der verschiedenen Altersstufen. Die Grundlage dieser Arbeit ist unsere Stufenkonzeption.

Der VCP begleitet seine Mitglieder bei ihrer Entwicklung zu verantwortungsbewussten Persönlichkeiten, die die Gesellschaft aktiv mitgestalten. So engagieren sich über 5.000 junge Menschen und Erwachsene ehrenamtlich: im und für unseren Verband, aber auch weit darüber hinaus.

Die kleine Gruppe

Eine der Grundlagen von Pfadfinden weltweit ist die kleine Gruppe.
Während unsere Gruppen in der Kinderstufe (7 – 10 Jahre) noch recht groß sind – bis zu 20 Kinder und zwei Gruppenleitungen – wird mit dem Wechsel in die Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe auch die Gruppengröße verändert. Nun betreuen zwei (häufig junge) Gruppenleitungen 5 – 12 gleichaltrige Kinder oder Jugendliche.

Viele Gruppen im VCP sind koedukativ (gemischtgeschlechtlich) und werden von einer Gruppenleiterin und einem Gruppenleiter betreut; abhängig von der Altersstufe, aber auch der Zahl der Kinder und Jugendlichen, die sich vor Ort für das Pfadfinden und unseren Verband interessieren, gibt es auch reine Mädchen- und reine Jungengruppen.

Der Rückhalt der eigenen Gruppe

In ihrer Gruppe erfahren die Kinder und Jugendlichen Sicherheit, Rückhalt und Geborgenheit; das Gruppenleben erfordert aber auch Toleranz und Rücksichtnahme. Die Mitglieder erkennen schnell, dass das Gelingen von gemeinsamen Aktionen von jeder und jedem Einzelnen abhängt. Wenn Ideen diskutiert und eine Entscheidung getroffen werden muss, lernen die Heranwachsenden, sich eine eigene Meinung zu bilden und diese zu vertreten, aber auch andere Meinungen zu akzeptieren. Darüber hinaus spornt die Gruppe zu Mut und Kreativität an und unterstützt jedes Mitglied dabei, sich zu einer eigenständigen, verantwortungsbewussten Persönlichkeit zu entwickeln, die ihre Fähigkeiten und Talente kennt und einbringt.

So lernen Pfadfinderinnen und Pfadfinder im VCP schon früh soziales Verhalten, Selbstbewusstsein, Toleranz und damit Demokratiefähigkeit.

Unser Gruppenleben

Eine Gruppe, die von Pfadis häufig auch „Sippe“ genannt wird, trifft sich wöchentlich, um zusammen zu spielen, zu basteln, Aktionen zu planen und durchzuführen. Mit Eintritt in die Pfadfinderinnen- und Pfadfinderstufe lernen die Kinder und Jugendlichen nach und nach Zeltbau- und Lagertechniken. Neben den regulären Gruppenstunden brechen die Heranwachsenden auch zu größeren gemeinsamen Unternehmungen auf, die ihrer Altersstufe entsprechen: zum Beispiel zu einer eigenen Fahrt über das Wochenende oder zur Teilnahme an einem größeren Zeltlager.
Die Gruppenleitung betreut die Gruppe – tritt mit der Zeit jedoch immer mehr in den Hintergrund. In der Ranger- und Roverstufe (16 – 20 Jahre) wählen die Jugendlichen schließlich eine Sprecherin oder einen Sprecher aus ihrer eigenen Runde und werden von einer Mentorin oder einem Mentoren ihres Stammes nur noch begleitet.

Eigene Wege finden

Neben dem Leben in der kleinen Gruppe ist das Prinzip „Look at the girl/boy!“ eine weitere wichtige Grundlage unserer Arbeit. Bei unseren Angeboten und Aktivitäten orientieren wir uns an den Bedürfnissen und Wünschen der Kinder und Jugendlichen in ihrer heutigen Lebenswelt und fördern im Rahmen der Gruppenarbeit die Talente und Fähigkeiten jedes Einzelnen. Die eigene Gruppe bietet dem Heranwachsenden den erforderlichen Schutzraum, um Neues zu wagen und auszuprobieren, durch Fehler dazuzulernen, Begabungen zu entdecken und weiterzuentwickeln.

Pfadfinderin und Pfadfinder zu sein, das bedeutet für uns:

  • in einer Gemeinschaft zu leben und gleichzeitig als Individuum akzeptiert zu werden
  • die eigene Rolle zu erkennen, aber auch zu verändern
  • eigene Standpunkte zu entwickeln, aber auch andere Meinungen zu akzeptieren
  • anderes zu respektieren und vielleicht auch als Bereicherung anzuerkennen
  • gemeinsam zu handeln – von der Idee bis zur Umsetzung